Gegen die Banalität der Bilder

(…) es geht (…)  um die Migration von Bildern, wie sie durch Zeit und Raum reisen zu können. Allerdings leben wir in einer Welt, in der Bilder fortwährend reduziert werden, ihre Komplexität wird gekappt und im Alltag durch extrem simple Strukturen ersetzt.

Wir werden mit Bildern bombardiert, aber ihre Komplexität nehmen wir nicht mehr wahr?

Die grundlegende Eigenschaft des Bildes ist die Vereinfachung von Ideen. Deshalb ist eine der wichtigsten Aufgaben der Kunst heute, das Bild zu dekonstruieren. Denn sonst werden wir zwischen zwei vereinfachenden Kommunikationssystemen gehangen, der Sprache und dem Bild, die beide banal geworden sind. Wir haben keinen Raum für die Erforschung von Ideen, weil wir den Wortschatz nicht mehr haben. Für mich sind die bilden Kunst und auch die Klangkunst analog zur Literatur, alle wirken der Verarmung der Sprache entgegen.

Uit:
Monopol
Magazin für Kunst und Leben
juni 2014

Passage uit interview met Juan A. Gaitán
Curator Biennale Berlijn 2014
p. 49

Juan A. Gaitan
Juan A. Gaitan